News vom 11. März 2025

Genossenschaften als Lösung für globale Herausforderungen

2025 Internationales Jahr der Genossenschaften – ÖRV startet umfassende Genossenschaftskampagne

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Unter dem Motto „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“ soll von der internationalen Staatengemeinschaft die weltweite Bedeutung von Genossenschaften für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung stärker ins Bewusstsein gerufen werden.

„Die Art des Wirtschaftens von Genossenschaften kann weltweite Gesellschaftsprobleme wie Armutsbekämpfung, Inklusion, die Förderung der Gemeinschaft und regionales Handeln lösen“, ist der Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV), Erwin Hameseder, überzeugt. Denn das Wirtschaftsmodell von Genossenschaften gehe weit über reines Wirtschaften hinaus.

„Das Internationale Jahr der Genossenschaften bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt und Vorteile von Genossenschaften stärker in den Fokus zu rücken“, erklärt ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka und betont: „Raiffeisen-Genossenschaften bringen Menschen zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen und ihre Mitglieder zu fördern. Statt kurzfristiger Gewinnmaximierung wird die langfristige Stärkung der Mitglieder verfolgt.“

Eine globale Bewegung mit lokaler Wirkung

Mehr als eine Milliarde Menschen – rund 12 Prozent der Weltbevölkerung – sind Mitglied einer der weltweit drei Millionen Genossenschaften. Genossenschaften sind damit die größte Bürgerbewegung der Welt. Sie fördern lokales Unternehmertum, schaffen Zugang zu Märkten und bekämpfen Armut sowie soziale Ausgrenzung.

Auch in Österreich sind Genossenschaften eine unverzichtbare Säule für Wohlstand und Wertschöpfung in den Regionen. Laut dem aktuellen Raiffeisen-Wertschöpfungsbericht leistet Raiffeisen einen gesamtwirtschaftlichen Beitrag von 13,1 Milliarden Euro, sichert 93.000 Arbeitsplätze und trägt jährlich 3,7 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben bei. „Genossenschaften fördern nachhaltige Investitionen vor Ort und tragen wesentlich zum Wohlstand in den Regionen bei“, betont Hameseder und ergänzt: „Gerade in einer globalisierten Welt sehnen sich viele Menschen nach Nähe, Regionalität und Verlässlichkeit. Genossenschaften sind der Garant, dieser Sehnsucht zu begegnen.“

Mehr Menschen für Genossenschaften begeistern

Das Jahr 2025 soll daher Startpunkt sein, um die genossenschaftliche Idee neu zu beleben. „Wir möchten erreichen, dass sich noch mehr Menschen in Genossenschaften engagieren und Mitglied werden,“ gibt der Generalanwalt den Weg vor. Der ÖRV setzt daher erstmals eine Genossenschafts-Kampagne für die breite Öffentlichkeit um. Ziel ist es, über Plakate, Radio-Spots, Social Media-Beiträge und eine eigene Website das Thema Genossenschaft und Raiffeisen stärker zu verknüpfen und die Werte und Funktionsweise von Genossenschaften bekannter zu machen.

„Eine Umfrage zeigt, dass die Menschen in Österreich zu wenig über Genossenschaften Bescheid wissen. Aber für 55 Prozent der Befragten ist der genossenschaftliche Grundgedanke, also gemeinsames Wirtschaften zum Wohle der Mitglieder, sehr relevant“, so Rehulka zu den Hintergründen der Kampagne, die am 24. März 2025 startet.

Mit zwei Millionen Mitgliedern ist Raiffeisen die mitgliederstärkste Unternehmensgruppe in Österreich. Jedes Mitglied hat eine gleichwertige Stimme und kann somit aktiv über die Zukunft ihrer oder seiner Genossenschaft mitentscheiden. 1.400 der 1.800 Genossenschaften sind hierzulande Raiffeisen-Genossenschaften, die sich in die unterschiedlichsten Bereiche aufgliedern – von Banken, Lagerhausgenossenschaften und Molkereien bis hin zu Energie-, Gesundheits-, Winzer-, Schülergenossenschaften und viele weitere.

Genossenschaften sind selbständige Gesellschaften, die im Eigentum ihrer Mitglieder aus der Region stehen. Damit befinden sie sich zu 100 Prozent im österreichischen Eigentum. Entscheidungen werden vor Ort getroffen und Gewinne grundsätzlich nicht ausgeschüttet, sondern in der Region investiert, um Arbeitsplätze zu schaffen, die lokale Infrastruktur zu erhalten und den Zusammenhalt in der Region zu stärken. „Genossenschaften zeigen seit mehr als 100 Jahren, dass wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung kein Widerspruch sind“, unterstreicht Hameseder abschließend.

Rückfragen & Kontakt:
Österreichischer Raiffeisenverband
Mag. Edith Unger